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Gravel on MTB - Saargemünd - Dahn, über Lemberg

Von Ratzwiller geht’s durch den Ort weiter nach Speckbronn.

Es ist Freitag und das Wetter lacht mich an. Daher entscheide ich mich spontan gegen 11:30 Uhr mit der Saarbahn nach Saargemünd zu fahren.

Die Bahn ist pünktlich und so starte ich gegen 12:00 Uhr vom Bahnhof aus in Richtung Saar-Kohle-Kanal. Vorbei an Schleuse Nr. 26 und der alten Mühle. Ich überlege kurz ob ich alles dabei habe – ein oder zwei extra Bananen, Riegel oder Brot sind nicht verkehrt. Die heutige Tour geht durch die Wälder von Bitche und in den meisten kleinen Orten gibt es keine Bäckerei mehr. Flickzeug und Pumpe sind immer dabei, und die Wasserflaschen werden rechtzeitig an einem Brunnen oder Friedhof aufgefüllt. 

Abgesehen von dem böigen Wind laufen die ersten Kilomter ganz gut. Allerdings wird der Wind den ganzen Tag über ein ständiger Begleiter bleiben.


Dem Radweg am Kanal folge ich bis Voellerdingen und danach geht's auf der Straße nach Diemeringen. Über den Schmalzberg rollt mein Rad von der Hauptstraße hinüber auf die typischen schmalen Waldwege. Von Ratzwiller geht’s durch den Ort weiter nach Speckbronn. Man fragt sich schon woher nur all diese coolen Ortsnamen kommen?

Ich passiere reichlich Angel- oder Badeweiher, so viele, dass man sie kaum zählen kann. Kleine und große Chalets säumen die Strecke. Es ist alles dabei: von der Blockhütte bis zum Zweitwohnsitz mit Doppelgarage. Nach Saint-Louis-les-Bitche kommt der erste Anstieg nach Lemberg (F). Der Radweg führt kurz durch den Ort und dann auf einer alten Trasse weiter bis Schwarzlach. Dort muss ich ein Stück über die D662 fahren, doch der Verkehr hält sich heute in Grenzen. Bei Leimenthal biege ich links ab, die Strecke führt wieder verkehrsarm über den Schlossberg. Wer das nicht mag, kann außenrum über Waldeck fahren, dies ist etwas weiter dafür aber flach.

Nembenstraße im Elsass mit Ortsschild Le HardtNebenstraße im Elsass

Vom Schlossberg geht’s ein langes Stück durch den Wald. Auf der "Route de Wissembourg" gibt’s etwas Verkehr, aber nach ein paar hundert Metern biege ich wieder links auf ruhigere Wege Richtung Bremmendell ab. Ein Schild taucht auf: Post, Restaurant, Camping. Perfekt! :-)

Nach einem Kaffee in Bremmendell geht’s über die Bitcher Straße zurück nach Deutschland. Der "Réserve de Biologique Intégrale de Lützelhard-Adelsberg" wird zum "Naturpark Pfälzer Wald - Kernzone Adelsberg-Rohrweiher" – ein Zungenbrecher in beiden Sprachen. Ich rolle nach Ludwigswinkel und fülle an einem Brunnen meine Flaschen auf. Der Radweg nach Fischbach bei Dahn ist dann mein Favorit. Im Wasgau Markt gibt’s neben Kaffee auch Proviant für die Rückfahrt mit dem Zug.

Info:

In Dahn gibt es auch einen Wasgau. Die Geschäfte haben bis 20:00 Uhr geöffnet, die Bäckerei jedoch nur bis 18:00 Uhr.

Nach einer kurzen Pause geht’s weiter.

Es folgt ein Stück Hauptstraße bis zum Biosphärenhaus. Das ist wohl schon länger geschlossen. Ich fahre entlang des Spießbachs zum Dahner Hals, vorbei am Dahner Berg und Totenköpfel – wer’s kennt weiß, es geht leicht bergauf. Am Hinterstell geht’s zum Campingplatz Büttelwoog.

Ich werde schon erwartet. Nach einer längeren Pause mache ich mich auf den Heimweg. Geplant war, den Zug um 19:22 Uhr zu erwischen. Am Bahnhof angekommen, ist dieser gerade abgefahren. Da war ich wohl zu langsam. :-( 

Bahnhof Weidenthal, Rheinland Pfalz im Sommer 2024, recht trostlos

Ok, dann nehme ich den letzten Zug um 20:22 Uhr. Er hat 10 Minuten Verspätung. Der Anschluss in Pirmasens auch, also alles gut. Bisher war es so, daß die Verbindungen hier bei Verspätung aufeinander warten. Ein Pluspunkt für die Bahn! .... doch das Minus folgt sofort :( 

Denn kurz nach dem Einsteigen sagt der Zugbegleiter, daß die Bahn heute nur bis Zweibrücken fährt. Auf Nachfrage wie es weitergeht: Schulterzucken und "Schienenersatzverkehr". Na super. In Zweibrücken angekommen gibt es keinen Schienenersatzverkehr.

Ok, das Wetter passt, also fahre ich weiter. Die Strecke von Zweibrücken nach Hause kenne ich wie die oft zitierte "Westentasche", flach und gut zu fahren. Also Windweste raus, Ärmlinge hoch, Licht an und los geht’s. Es ist angenehm kühl aber nicht kalt. Nach gut 45 extra Kilometern und drei Stunden später bin ich um 0:06 Uhr zu Hause.

Fazit:

Gut 160 km gesamt, in Reichenbrunn die Wasserflaschen ein letztes Mal gefüllt und wirklich alles gegessen was der Rucksack hergab. Es ist immer gut, eine kleine Reserve dabei zu haben :-)

MW von SaveYourTrail.


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